Frühzeit/Schulen
1. ganz privat
Das Licht der Welt erblickte ich am 19. Mai des Jahres 1961 um 14.10 MEZ - und zwar im Knappschaftskrankenhaus Dortmund-Brackel. Mein Bruder Dirk war zu dem Zeitpunkt 5 Jahre alt bzw. jung. Nachdem meine Krankenhauszeit vorbei war, kam ich nach Hause in den damals noch sehr ruhigen und überschaubaren Vorort Dortmunds. Dort sollte ich dann wohnen in dem tollen Haus mit den hohen Zimmerdecken und den vielen Treppenstufen im Inneren und den abenteuerlichen Bäumen drumherum, wie bereits im Kapitel 'Zuhause' mit den Photos dargestellt.
Doch zurück zu mir. Die ersten Jahre wuchs ich wohlbehalten zwischen meinen Eltern und meinem Bruder auf, obwohl ich schon zur damaligen Zeit gesundheitlich nicht gerade vom Glück gesegnet war, doch meine Mutter überhäufte mich mit Fürsorge und Liebe, sodaß frühe Kinderalbträume sich in Grenzen hielten. Der Versuch, mich in den Kindergarten zu bringen, scheiterte im wahrsten Sinne des Wortes "gehörig", denn vom lauten Kreischen anderer Kinder hielt ich mir die Ohren zu. (Und heute bin ich Schlagzeuger mit eigener Band, der noch immer die alten Aufnahmen der "Stones", "Deep Purple" und "Blue Öyster Cult" hört, und zwar "gehörig" laut). Mir war auch nicht danach, ebenfalls herumzutoben und Allotria zu spielen...nein, ich wollte das nicht, sondern zuhause sein in Frieden, Ruhe und Geborgenheit. So hatte ich also noch ein Jahr mehr nur für mich, meine Eltern und meine engste Umgebung.
2. Schulen - ach ja...

Im Jahr 1967 läuteten für mich die Schulglocken der Grundschule und der erste Schritt vom Ernst des Lebens begann. Diese Grundschule war auch ein altes Ziegelgebäude, ebenfalls mit Baumbestand drumherum. Leider wurde die Grundschule gegen Mitte der 70er Jahre abgerissen, der gesamte Komplex mit Pavillon, Schulhof und Spielplatz dem Erdboden gleichgemacht, um darauf eine häßliche Siedlung zu setzen. Die angrenzenden Wiesenflächen des Schulte-Bauernhofes wurden ebenfalls in Siedlungsfläche umgewandelt..
Es war einfach grauenhaft, wie hier mit Kulturgut und Vergangenheit umgegangen wurde, aber so war das eben hierzulande und ich denke, auch vielerorts noch heutzutage. Was manchen sog. Wohltätern im Wege steht oder nicht in deren Konzept ihres Fortschrites paßt, wird beseitigt; und zwar gründlich und ein für allemal - was sind das für Menschen? Sind sie überhaupt welche? Sind sie nicht eher Viren, die, wenn sie einen Ort ausgezehrt haben, Wüsten zurücklassen und sich neue Felder suchen, um dort wie gehabt weiterzumachen....? Meine Philosophie kann ganz schön sarkastisch sein, das habe ich schon des öfteren gehört. Aber, wo waren wir stehengeblieben? Ach ja, die Westricher Grundschule an der Bockenfelder Straße.
Frau Krause. Frau Krause? Ja, die Frau Krause, meine Klassenlehrerin während der gesamten Grundschulzeit. Frau Krause konnte hart sein, hart, aber fair - und sie war zwar nicht mit Frank Plasberg verwandt, den man heute im Fernsehen sieht, aber sie hatte Einiges mit ihm gemein. Trotz ihrer Bestimmtheit hat sie mich so angenommen, wie ich war. Und, wie war ich? Sehr schüchtern, geradezu ängstlich, doch sie reichte mir ihre Hand und vorsichtig, sehr vorsichtig ergriff, nein, nahm ich sie und ließ mich anfangs von ihr leiten, um später dann ebenso behutsam eigene Schritte zu gehen. So kam es, daß meine Grundschulzeit im Grunde ohne größere Komplikationen verlief, sodaß meine Eltern im Januar 1970 beschlossen, mich nach den Sommerferien zum nahegelegenen "Bert-Brecht-Gymnasium" nach Dortmund-Kirchlinde zu schicken, was dann auch geschah.
Auch meine Gymnasialzeit verlief wenig spektakulär, wenn man davon absieht, daß ich 2mal eine Ehrenrunde einlegte. Das erste Mal im 7. Schuljahr, in dem ich lange Zeit krank war und dadurch derart viel Unterrichtsstoff verpaßte, daß die Versetzung in die 8. Klasse sehr unwahrscheinlich gewesen wäre. Daher passierte es, daß ich eines Vormittags in der ersten Stunde noch in der 7b war, um daran anschließend ohne viel Drumherum ab der zweiten Stunde in der 6d saß und diesen Klassenverband mitnahm in die Oberstufe, wo es dann ja keine Klassen mehr gab, sondern Jahrgangsstufen. So kam ich denn in die 13. Jahrgangsstufe und verpaßte Ende Januar '81 die Zulassung zum Abi. Damals ärgerte ich mich maßlos, doch im Nachhinein war es besser, denn das Abi '81 hätte ich kaum geschafft. Also hier dann ab in die zweite Ehrenrunde von 13/1 nach 12/1 und siehe da, es lief alles wesentlich leichter; immerhin derart leicht, daß ich dann im Mai 1982 mein Abi machte.

Naja, ich gebe zu, das Jackett und dazu 'n weißes Hemd mit Krawatte, das sah alles schon sehr bieder aus, aber meine Eltern wollten eben, daß ich nett und adrett aussah. Immerhin war das ja ein halbwegs offizielles Ereignis, zu dem auch die Zeitung (Ruhr-Nachrichten) eingeladen war. Der Photograph hatte dort schon andere (Gesichter) gesehen...

Eigentlich war ich natürlich erstmal froh, das alles geschafft zu haben, zumal die Schulzeit, oder besser, manche Fächer und Lehrer Albträume für mich waren. Mathe, Physik und Chemie waren mir ein Grauen. Wenn diese Fächer dann noch mit Zynikern, Giftzwergen oder Cholerikern besetzt waren, dann darf es nicht wundern, wenn ich fast jeden Tag nüchtern zur Schule kam, weil mir jeden Morgen kotzübel war. An den Wochenenden war alles okay, doch sobald der nächste Montag nahte, war's definitiv aus und vorbei. Da mag es paradox erscheinen, als ich im Jahre 1996 zu einem allgemeinen Schultreffen kam, zu dem alle Ehemaligen kommen konnten, ganz gleich, wann sie ihr Abi machten oder ob überhaupt. Dieses Treffen hat mich dermaßen positiv beeindruckt, daß ich an allen weiteren Ehemaligentreffen ebenfalls teilnahm und es auch dieses Jahr im September wieder gern mitnahm, um alte Klassenkameraden (erneut) wiederzusehen, alte Lehrer und Lehrerinnen ebenso, um gemeinsam zu klönen und zu lästern, 'n Häppchen zu essen und manchmal ordentlich "Einen zu heben". Wenn ich dann, so wie in diesem Jahr, noch den DJ mache und Musik aus den 70ern und 80ern auflege, jaaa, dannnnn.....(komme ich mir manchmal steinalt vor, aber das verfliegt nach kurzer Zeit, Gott sei dank :-) Und dann gibt es alle 5 Jahre noch die üblichen Klassen- bzw. Jahrgangsstufentreffen, und da ich ja in drei Klassen/Jahrgangsstufen war, komme ich dann auch immer wieder in den Genuß, an drei Treffen teilnehmen zu können (80er, 81er, 82er). Hier ein Bild meines 82er-Jahrgangs von 2007:

Na, wo bin ich wohl?
3. "School's out - for ever"? No, not at all ! Die Uni-Dortmund ruft...
Und dann? Lehre oder Studium? Die Entscheidung fiel mir relativ leicht. Hatte doch mein Bruder, der ja 5 Jahre älter war, während meiner Schulzeit das Lehramtsstudium für Sekundarstufe 2 für die Fächer Englisch und Französisch an der Uni in Münster begonnen, und dieser Bruder, dem ich schon damals schulisch nie das Wasser hätte reichen können, der mir in allen Fächern weit überlegen war und es auch heute wohl noch ist, mußte es ja schließlich wissen, was gut war, d.h., was etwas taugte, profitabel war und Zukunft hatte. Insofern startete dann auch ich zum Wintersemester '82 an der Universität Dortmund mein erstes Studium ebenfalls fürs Lehramt, allerdings nur für Sek I. Es stellte sich jedoch für mich heraus, daß die Anforderungen für meine beiden Fächer. Englisch und Erdkunde, nicht mit schulischen Maßstäben zu messen waren, nein, da wurde schon so einiges mehr abverlangt. Im Laufe der Zeit verliefen die Semester immer schwieriger, sodaß ich nach dem Wintersemester 1987 diesen Studiengang (leider ohne Abschluß) beendete, ab Sommersemester 1988 wechselte zum Diplomstudiengang Pädagogik und mir dann auch im August 1995 den akademischen Grad "Diplom-Pädagoge" erwarb. Das Studium dauerte schließlich deutlich länger als ursprünglich geplant, doch dadurch hatte ich auch reichlich Gelegenheit, die pädagogischen Nebenfächer (Soziologie, Psychologie und Philosophie) besser in mein Studium und meine Abschlußarbeit einzubringen. Vorlesungen waren wie immer sehr langweilig, Seminare schon anspruchsvoller, die Übungen jedoch konnten (nicht nur mich) immer wieder begeistern...


Tja, das war schon stellenweise eine ruhige und schöne Studentenzeit, wie die Bilder zeigen, doch in anderen Veranstaltungen ging's dafür nicht derart ausgelassen her. Wissenschaftlische Seminare, Methodenforschung und die üblichen langweiligen Vorlesungen brachten das Ganze dann wieder auf ein durchschnitliches Maß zrück..